The Bronx Journal Online

Home Archives About Us What's new FAQ
MLJ at Lehman Lehman College Languages&Literatures Arts&Humanities Contact Us
The Bronx Journal Online-German Page back to The Front page

Heine in der Bronx in neuem Glanz

Christen entschuldigen sich für Massaker von 1099


Heine in der Bronx in neuem Glanz

Heinrich Heine starb 1856 im französischen Exil. Auch sein Denkmal ging ins Exil. Die österreichische Kaiserin Elisabeth, die den Dichter gern las, wollte Heines Geburtsstadt Düsseldorf zum 100. Geburtstag des Dichters 1897 einen Marmorbrunnen mit der von Meerjungfrauen, Delphinen und Muscheln umgebenen Lorelei stiften.

Doch in Düsseldorf wollte man damals mit dem „Nestbeschmutzer" und „frechen Judenjungen" Heine, obwohl er zum Christentum konvertiert war, nichts zu tun haben. Katholische und deutsch-nationale Bürger verhinderten, daß der Brunnen aufgestellt wurde.

Aus Deutschland ausgewanderte Juden in New York kauften das Monument, schafften es nach New York und wollten es im Central Park aufstellen. Doch auch das gelang nicht. Der Kunstbeirat der Stadt fand die nackte Lorelei „obszön". Wie schon die richtige Lorelei auf ihrem Felsen am Rhein könne sie den Betrachter auf unanständige Gedanken bringen. Manche vermuteten auch bei dieser Entscheidung antisemitische Motive.

1899 wurde der Brunnen schließlich am Grand Concourse in der Bronx, damals noch ein Pracht-Boulevard, aufgestellt. Die Inschrift am Sockel lautet „Heinrich Heine. Ihrem grossen Dichter die Deutschen in Amerika". Dann begannen der Zahn der Zeit, die Luftverschmutzung, der allmähliche Verfall der Bronx und die zahlreichen Graffiti am Marmor zu nagen.

Wieder waren es jüdische deutsche Emigranten, die das Denkmal retteten.

Stephen und Annamaria Kellen, Nachkommen einer von den Nazis aus Berlin vertriebenen Bankiers-Familie, die der Stadt Berlin im letzten Jahr drei Millionen Dollar für die Amerikanische Akademie am Wannsee gespendet hatten, gaben auch den finanziellen Anstoß für die Millionen-Sanierung des Heine-Denkmals, zu der auch die Stadt New York ihren Beitrag leistete.

Zur festlichen Wiedereröffnung des nun wieder strahlend weißen Marmor-Denkmals am 8. Juli, auf den Tag genau 100 Jahre nach der ersten Einweihung, trugen amerikanische Schüler aus der Bronx die „Lorelei" vor.


Christen entschuldigen sich für Massaker von 1099

Der 15. Juli 1099 war ein schwar-zer Tag in der Geschichte der Heiligen Stadt Jerusalem. An diesem Tag eroberten mehr als 12.000 christliche Kreuzfahrer die Stadt und massakrierten im Namen Jesu fast die gesamte Bevölkerung.

Arabische Historiker sprechen von bis zu 70.000 Toten, westliche Quellen nennen 10.000 Opfer.

Papst Urban II. hatte 1095 dazu aufgerufen, die heiligen Stätten der Christenheit in Palästina aus der Hand der „Ungläubigen", nämlich der Moslems und der Juden, zu befreien. Entwurzelte, verarmte Adlige, gläubige Christen, aber auch Räuber und andere Kriminelle aus West- und Südeuropa hörten den Ruf, hefteten sich ein rotes Kreuz ans Hemd und mach-ten sich 1096 auf den Weg, die meisten zu Fuß.

Schon im Rheinland fanden sie die ersten „Ungläubigen", nämlich Juden, ermordeten Tausende von ihnen in Köln, Mainz, Worms und Speyer, und eigneten sich ihren Besitz an. Betend, fromme Lieder singend, raubend und mordend ging es weiter, bis das Heilige Land erreicht und erobert war. Das von den Kreuzfahrern gegründete Königreich Jerusalem existierte bis 1187, als der ägyptische Sultan Saladin die Stadt eroberte - und die christliche Bevölkerung ungeschoren ließ. Kaiser Friedrich II. gewann die Stadt auf dem Verhandlungswege 1229 noch einmal zurück, aber 1244 war es mit der christlichen Herrschaft endgültig zu Ende.

900 Jahre nach dem Massaker von 1099 erreichte am 11. Juli 1999 ein Zug christlicher Pilger aus Europa und den USA Jerusalem. Die 500 Pilger waren Ostern 1996 vom Kölner Dom aus zu ihrem Versöhnungs-Fußmarsch aufgebrochen, mit dem sie sich für das Massaker von 1099 entschuldigen wollen, das heute noch das Bild vieler Moslems vom Christentum prägt.

Lynn Green, eine der Organisatorinnen des Marsches, sagte am 11. Juli, die Reaktion der islamischen Bevölkerung des Nahen Ostens sei außerordentlich herzlich gewesen. Auch Juden mit orientalischem Hintergrund hätten Verständnis und Anerkennung für die christlichen Bemühungen gezeigt.

Juden mit europäischem Hintergrund seien dagegen weniger beeindruckt gewesen. Sie hätten häufig eine direkte Linie zwischen 1099, der spanischen Inquisition und dem Holocaust gesehen.

 

For General Information contact: tbj@lehman.cuny.edu || Last modified: March 27, 2002
Problems with this web site should be reported to the
webmaster
This site is designed and maintained by Louis Cruz, Technology Coordinator, Division of Arts & Humanities, Lehman College, CUNY